Verschiedene wissenschaftliche Grundlagenstudien führten zu einem Verfahren,
welches im stark athrophierten Kiefer (Kiefer mit starkem
Knochenschwund) eine festsitzende Brückenversorgung ohne
Knochenaufbaumaßnahmen ermöglicht.
Dieses Verfahren stellt eine kleine Revolution dar.
1. Beckenkammtransplantationen mit allen möglichen Komplikationen
und Risiken werden vermieden.
2. Lange Wartezeiten und ein Verzicht auf das Tragen einer Prothese für 6 Wochen entfallen.
3. Die "immediate function" ermöglicht es feste Zähne schon am Tag
der Implantation einzusetzen.
3. Nur 4 (bis 6) Implantate müssen "gepflegt" werden. Dies erleichtert dem
Patient und dem Zahnarzt die Nachsorge.
Um das Konzept "teeth in a day"- also neue Zähne an einem Tag zu verwirklichen bedarf es einiger Vorbereitung.
1. Eine dreidimensionale Implantatplanung mittels DVT oder CT sollte vorausgehen.
2. Das gewünschte Endergebnis muss zantechnisch vor dem Eingriff realisiert werden. Dazu werden spezielle Schablonen hergestellt. Ein spezialisiertes zahntechnisches Team ist erforderlich.
3. Bis 6 Wochen nach der Implantation darf nur weiche Kost gegessen werden.
4. Die Implantation und Planung ist anspruchsvoll und sollte vom Spezialisten durchgeführt werden.
Der folgende Beispielfall zeigt eine Patientin, die sowohl im Ober- als auch im Unterkiefer zahnlos war. In beiden Kiefern war der Knochen stark geschwunden. Statt umfangreich Knochen aufzubauen wurde nach dem all on 4 Verfahren im Ober- und Unterkiefer implantiert. Die Patientin wurde sofort mit einer festen provisorischen Brücke versorgt. Im Oberkiefer konnte dann nach 6 Monaten eine Vollkeramische Brücke und im Unterkiefer eine "Composite" (Gemisch aus Keramik und Kunststoff) verblendete Brücke eingegliedert werden.
Durch die akribische Vorarbeit nach den oben genannten Kriterien war die Umsetztung der Planung ohne zwischenfälle möglich.
1. Die Vorarbeit-3D Diagnostik-dreidimensionale
Vermessung der Kiefer und ideale Implantatplanung .
1. Sagittaler Schnitt im Frontzahnsegment: Wenig Knochen, schlechte Knochenqualität
2. Horizontaler Schnitt durch den Oberkiefer: Geringes Knochenangebot
und große Kieferhöhlen
3.Im Bereich des zweiten kleinen Backenzahnes gibt es praktisch nur noch die Kieferhöhle
4.Bereich des ersten kleinen Backenzahnes-Viel Kieferhöhle, wenig Knochen
5.Horizontaler Schnitt durch den Unterkiefer- ein schmaler Kieferkamm ist zu erkennen.
6. Der gesamte knocherne Schädel und die Wirbelsäule im CT-nach dreidimensionaler Rekonstruktion
7.Der Oberkiefer mit 4 geplantet Implantaten
8. Die sog. Scanprothese in lila-Implantatdurchtritte und Zahnpositionen werden überprüft.
2. Die Ausführung
1. und 2.
Im Oberkiefer wurden 5 , im Unterkiefer 4 Implantate gesetzt. Eine kombiniert verschraubte bzw. teleskopierende Brücke wurde geplant.
3. und 4.
Im Bild festgehalten wurde hier die 3 Phasen der prothetischen Behandlung.
1. Die am Implantationstag eingesetzte, verschraubte provisorische Brücke im Unter- (3) und Oberkiefer(4)
2. Die sog. Reiseprothese für die Phase der Herstellung der definitiven Brücke .An dieser können alle Details nochmals überprüft werden . Sie ist die "Blaupause" für die definitive Versorgung.
3. Die definitive Brücke im Unter- und Oberkiefer.
5. Die vollkeramische Brücke im Oberkiefer
6. Die "Composite" verblendete Brücke im Unterkiefer.
7. Detailansicht der Oberkieferfrontzähne.
Abschlussröntgenbild nach Eingliedern der festsitzenden Brücken.